Am häufigsten begegnet man Ameisen im Frühjahr, sobald die wärmeren Tage beginnen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Arbeiterinnen, das Nest wieder mit Nahrung zu versorgen und dringen dabei durch Ritzen und Spalten in die Gebäude ein. Sobald sich die Gelegenheit bietet, werden auch Schwachstellen bei Türen und Fenster als Wege zum Eindringen benutzt.
Ameisen sind staatenbildende und sozial lebende Insekten. Sie unterscheiden sich dabei je nach Art in Größe und Aussehen. Bei den am häufigsten im Garten und im Haus befindlichen Arten handelt es sich um die schwarzgraue Wegeameise, zweifarbige Wegeameise und die braune Wegeameise. Die glänzend schwarze Holzameise ist eine einheimische Art, die besonders schwerwiegende Schäden bei Gebäuden mit viel Holzbaustoff verursacht. Die Nester befinden sich meist in gemauerten Hohlräumen oder in der Balkenlage. Bei einem Befall durch diese Ameisenart besteht daher dringender Handlungsbedarf.
Die Nester im Haus bemerkt man besonders, wenn in der Sommerzeit die Flugzeiten beginnen und die Tiere zum sogenannten Hochzeitsflug starten. Nicht selten kommen zu diesem Zeitpunkt mehrere hundert Tiere aus Löchern und Spalten von Fußleisten, Zwischenwänden, aus Zwischenräumen in Dächern oder Fehlböden. Wird nicht gehandelt und die Ameisenbekämpfung nur oberflächlich durchgeführt, können die Ameisen große Schäden in Hölzern und im Bereich der Styropordämmung verursachen.
Neben den einheimischen Arten kommen in unseren Bereichen auch tropisch- und subtropischen Arten vor. Die wichtigste Art ist hierbei die Pharaoameise.
Diese Ameise ist mit einer Größe von rund 2mm sehr klein. Pharaoameisen bevorzugen warme Plätze mit Temperaturen von mehr als 26°C. Ihre Nester bestehen aus vielen Arbeiterinnen und bis zu mehreren tausend Königinnen. Die kleinen Ameisen ernähren sich von eiweißhaltiger und kohlenhydratreicher Nahrung und besiedeln sehr häufig lebensmittelverarbeitende Betriebe, Hotels, Restaurant und Krankenhäuser, sind aber auch in Wohnhäusern oder Wohnblöcken stark verbreitet.
Pharaoameisen können eine Vielzahl von Krankheitskeimen übertragen. Beispielsweise dafür wurde bereits die Übertragung von Salmonellen, Streptokokken und Staphylokokken nachgewiesen.
Ein sehr großes Problem verursachen Pharaoameisen in Krankenhäusern und zwar bei der Übertragung multiresistenter Keime. Weiterhin kann diese Ameisenart Allergien auslösen sowie sich in elektrischen Geräten einnisten und dadurch Kurzschlüsse verursachen.
Ist ein Befall von Pharaoameisen nachgewiesen, muss die weitere Befallskontrolle auf das gesamte Gebäude ausgedehnt werden. Nur mit einer anschließenden systematischen Bekämpfung, die sich über einen längeren Zeitraum hinzieht, erreicht man eine Tilgung des Befalls. Von einem Erfolg in der Bekämpfung von Pharaoameisen geht man erst aus, wenn nach einem Jahr Kontrolle und Monitoring keine Tiere mehr aufgetreten sind.